STADTERWEITERUNG

KRONSBERG SÜD | AREAL NORD

Hannover wächst und hat einen steigenden Bedarf an bezahlbarem und qualitätvollem Wohnraum. Im Zuge der geplanten Stadterweiterung am südlichen Kronsberg sollen deshalb anknüpfend an das im Rahmen der EXPO 2000 entstandene Wohnquartier Kronsberg Nord zeitnah 3.500 neue Wohneinheiten geschaffen werden, um der Nachfrage perspektivisch gerecht zu werden.

Auf Grundlage des vorliegenden Masterplanes setzt sich der Entwurf mit den hybriden Nutzungsanforderungen von Geschosswohnungsbau und Townhouses als auch der gestalterischen Herausforderung mit der für hiesige Verhältnisse stark modulierten Topographie des Grundstücks auseinander.

Formulierter Anspruch sind Adressbildung und Identität jedes Hauses. Auf Grundlage unterschiedlicher Grundrissstudien wird eine Hausbreite von 25,00 m favorisiert, die neben einer wirtschaftlich angemessenen Anzahl von Erschliessungskernen gut bemessene und proportionierte Wohnflächen als auch die gleichmässige Aufteilung des gesamten Wohnblocks ermöglicht. Zur weiteren Gliederung und Differenzierung der Volumen werden die Baukörper in den Dachgeschossen gestalterisch durch Fugen im Bereich der Loggien voneinander abgesetzt. Im Zusammenspiel mit den einladend und grosszügig gestalteten Eingangsbereichen ergeben sich selbstverständliche und ablesbare Einzelvolumen im Sinne.

In den Erdgeschossen sind sämtliche Gebäude gegenüber dem Gehwegniveau erhöht auf einem Sockel angeordnet, so dass in Verbindung mit den eingefriedeten halböffentlichen Vorzonen die Privatsphäre der Bewohner gewahrt bleibt. Alle Treppenhäuser sind den Anforderungen an Barrierefreiheit so organisiert, dass sowohl der Zugang zur Strasse als auch zum Hof schwellenlos erfolgen kann. Lage und Gestaltung der vertikalen Erschliessungen variieren in Abhängigkeit zur Organisation und Ausrichtung der stets gen Süden bzw. Westen orientierten Wohnräume. Die Wohnungen untergliedern sich in einen Mix aus 2-,3- und 4-Zimmerwohnungen, sind grundsätzlich funktional und wirtschaftlich dimensioniert und verfügen stets über einen Außenbereich in Form einer strassenseitigen Loggia oder eines hofseitigen Balkons bzw Terrassen. Die Townhouses als urbane Reihentypologie sind in zwei Riegel mit einem wirtschaftlichen Achsmaß von 5,25 m Breite untergliedert und lassen sich durch Variation der Dachgeschosse in unterschiedliche Hausgrößen realisieren.

Gliederung und Gestaltung der Fassaden folgen dem Anspruch der Parzellierung und Ablesbarkeit der jeweiligen Häuser. Verbindendes Element ist die Materialität des in unterschiedlichen Sortierungen und Farbnuancen ausgewählten Fassadenklinkers, der den Wohnblock aussenseitig umfasst. Das Erdgeschoss wird als Sockel über horizontale Bänderungen der Klinker zusätzlich differenziert und hervorgehoben. In den beiden Fugen wird das Klinkermaterial in den Gartenhof hineingezogen und findet einen Abschluss zum angrenzenden Gebäude. Fassaden der Innenhöfe sind aus wirtschaftlichen Aspekten mit Wärmedämmverbundsystem konzipiert. Horizontale Bänderungen und Fensterfaschen gliedern und zonieren die grossmasstäbliche Fassadenfläche, so dass auch im Innenhof Parzellierung und Zonierung der Häuser zu erkennen sind. Zur Differenzierung der an den Hof angrenzenden Sockelzone sind die Flächen des Erdgeschosses darüber hinaus mit Spaltklinkern aus dem Ziegelmaterial der Strassenfassaden bekleidet. Die Fassaden sind reduziert auf einheitliche, übereinander angeordnete Fensterformate und ein ausgewogenes Verhältnis von offenen zu geschlossenen Flächen. Horizontale Bänderungen aus Betonelementen verbinden die Fensteröffnungen, so dass eine feingliedrige Überlagerung von vertikalen und horizontalen Elementen erfolgt, die in ihrer Schichtung die Fassade unterteilt. Fallleitungen zur Dachentwässerung sind jeweils in den Gebäudefugen angeordnet. Eingangsbereiche werden großflächig mit lackierten Paneelen bekleidet, was Auffindbarkeit und Ablesbarkeit der Eingänge unterstreicht und die Möglichkeit zum Einbau und Integration von Briefkästen und Haustürklingelanlagen bietet.

Der großzügige, von den privaten Erdgeschossgärten gerahmte Innenhof wird als grüngeprägter Gartenhof mit markanter Topographie entwickelt. In den Hang gedrückte Rasenovale liegen parallel zu den Höhenlinien. Es ergibt sich ein spielerisches Wegenetz, das die Nachbarschaft miteinander verbindet und auch eine halböffentliche Durchquerung ermöglicht. Wegeaufweitungen können je nach Nutzerwünschen zusätzlich mit mobilen oder festinstallierten Sitzgruppen ausgestattet werden.