SANIERUNG KAFFEEMÜHLE BUCHHOLZ

HANNOVER-GROSS BUCHHOLZ | REALISIERUNG 2019

Das Wohnhaus aus dem Jahr 1927 wurde behutsam und subtil im Bereich des ursprünglich nicht ausgebauten, klassischen Dachbodens um einen neuen Schlafbereich mit Ankleide, einem Arbeitsbereich und einem Duschbad erweitert. Dabei wurde als Massgabe eine maximale Grosszügigkeit der neuen Flächen in dem nur sehr begrenzt zur Verfügung stehenden, abgewalmten Dachvolumen definiert. Aus diesem Grund wurden aus dem vollständig entkernten Dachraum wenn möglich alle hinderlichen Tragwerkselemente durch Änderung des statischen Systems entfernt oder der Nutzung entsprechend angepasst. Eine räumliche vertikale Öffnung des gesamten Dachvolumens bis zum Firstgrat war somit möglich. 

Aussen zeigt sich die Intervention durch drei in Aluminiumblech bekleideten und in Dachfarbe beschichteten Gauben, die massgeblich den Charakter des neuen Daches innen wie aussen prägen. Die Details der Gauben sind auf äusserste Filigranität ausgerichtet, um neben einem optisch eleganten Erscheinungsbild im Inneren einen grösstmöglichen Flächengewinn und eine grösstmögliche Transparenz zu erzielen. Nach aussen öffnende, innen ohne sichtbare Rahmen eingebaute Wendeschwingfenster können problemlos ohne Beeinträchtigungen für den Innenraum geöffnet werden. An den Schmalseiten des Daches befinden sich in den entstehenden inneren Gaubeneinschnitten jeweils erhöhte Ablagen und Sitznischen.  

Für die Erschliessung des neuen Dachbereiches wurde in dem bestehenden Grundriss des Hauses ein grosszügiger Luftraum vom Obergeschoss ausgehend geschaffen, der durch eine panoramaartige Gaube überhöht wurde. In diesem, die Geschossbereiche verbindenden Raum befindet sich ein markant eingestellter, skulpturaler Treppenkörper aus massivem Eichenholz. Der Treppenkörper besteht aus einer Wangentreppe mit Antritts- und Austrittspodest sowie aus einem elementhohen, harfenartigen Holzstabwerk, welches als Geländer dient und die Körperhaftigkeit des Elementes herstellt.

Neben dem Ausbaus im Dachbereich wurden an zahlreichen Orten des Hauses weitere kleine Interventionen vorgenommen wie beispielsweise das Einfügen eines Panoramafensters im Wohnbereich zum rückwärtigen Gartenbereich.  

Fotos: Olaf Mahlstedt