Ursprünglich waren die einzelnen Funktionen der Gebäudeteile des Gut Herbigshagen durch ihre Typologie und Bauweise klar als Wohnhaus, Stall und Scheune kenntlich. Gemeinsam bildeten sie ein auf landwirtschaftliche Nutzung optimiertes Ensemble mit einem Hof als zentrale Erschließungsfläche. Unterschiedliche Umnutzungen und Anbauten der unterschiedlichen Gebäudeteile führten zu einer mangelnden Lesbarkeit von Bedeutung und Funktion. Daher sind die öffentlichen und nichtöffentlichen Gebäudeteile für die Besucher nur schwer zu unterscheiden. Eine Orientierungslosigkeit ist die Folge. Um auf dem Gelände wieder eine optimale Orientierung zu ermöglichen und die „Points of interest“ für die Besucher ein- deutig zu markieren, müssen Einblicke geschaffen werden. So werden die Funktionen der einzelnen Gebäudeteile bereits von außen sichtbar, die Attraktionen rücken sofort ins Zentrum der Aufmerksamkeit und animieren die Besucher, Natur und Naturschutz auf Gut Herbigshagen ganzheitlich zu erleben. Drei wichtige Anlaufpunkte warten darauf entdeckt zu werden: Das Hauptgebäude mit Gastronomie- und Ausstellungsbereich, der Schaustall und die Ausstellung in der Remise. Um die Besuchermagneten klar zu kennzeichnen, sind diese mit einer Fassade aus dunklem Holz gerahmt und gewähren mit ihren offenen Glasflächen spannende Einblicke. So sind die Ent- deckerpunkte deutlich markiert, was die Orientierung der Besucher auf dem Hof merklich erleichtert. Durch die Titel: „Natur erleben“, „Natur fühlen“ und „Natur verstehen“ werden die Gebäudeteile auch thematisch in einen klaren Bezug gesetzt.

Fotos: sw-architecture